Hand

Der komplexe Aufbau der Hand ermöglicht gezielte Greiffunktionen und ein hohes Maß an Feinmotorik. Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen im Handbereich führen daher rasch zu Schwierigkeiten bei vielen Alltagsaktivitäten oder im Beruf und Sport.
Das Handgelenk besteht aus zahlreichen Geleksverbindungen welche Elle und Speiche des Unterarms über die acht Handwurzelknochen mit den Mittelhandknochen verbinden. Entsprechend der komplexen Gelenkssituation muss in der Physiotherapie das biomechanische Zusammenwirken aller Gelenksstrukturen Berücksichtigung finden. Nur so kann ein bestmögliches Therapieergebnis erzielt werden.

Häufige Pathologien der Hand

Carpale Instabilität

Als Carpalia werden die Handwurzelknochen der Hand bezeichnet. Insgesamt finden wir acht Handwurzelknochen die miteinander gelenkig verbunden sind. Die körpernahe Handwurzelreihe ist auch mit den Unterarmknochen Elle und Speiche gelenkig verbunden, die körperferne Handwurzelreihe mit den Mittelhandknochen. Eine gute Gelenksfunktion der zahlreichen Verbindungen zwischen den einzelnen Knochen wird durch die Gelenksgeometrie und einen Kapselbandapparat gewährleistet.
Bei einer carpalen Instabilität führt eine abnormale Beweglichkeit von Handwurzelknochen, z.B. aufgrund einer Bandinsuffizienz, zur Überlastung von Gelenksstrukturen und in Folge zu Gelenksveränderungen und Beschwerden.
Je nach Art und Ausprägung der Instabilität kommen physiotherapeutische Maßnahmen alleine oder eine chirurgische Stabilisation mit nachfolgender Physiotherapie zum Einsatz.

Bewegungseinschränkungen (Hypomobilität)

Das Handgelenk besteht aus zahlreichen Verbindungen zwischen den acht Handwurzelknochen, der körpernahen Handwurzelreihe und den Unterarmknochen Elle und Speiche sowie der körperfernen Handwurzelreihe und den Mittelhandknochen.
Durch eine Ruhigstellung nach einer Verletzung, kommt es häufig zu Einschränkungen der Beweglichkeit (Hypomobilität) im Handgelenk. Aufgrund der komplexen Gelenkssituation ist eine gute Kenntnis der Anatomie und Biomechanik erforderlich um gezielt mit manualtherapeutischen Techniken und Eigentraining die Beweglichkeit und Funktion des Handgelenks wiederherzustellen.
Verletzungsbedingte Ruhigstellungen von einzelnen Fingern führen zu Hypomobilitäten in den Fingergelenken. Diese Bewegungseinschränkungen können ebenfalls die Funktion der gesamten Hand maßgeblich beeinträchtigen und werden in der Regel physiotherapeutisch behandelt.

Carpal­tunnel­syndrom

Der Carpaltunnel ist eine durch Handwurzelknochen gebildete Vertiefung an der Handinnenfläche, welche durch ein Band zu einem Tunnel geschlossen wird. Durch diesen Tunnel verlaufen die Sehnen der Fingerbeugemuskel sowie der Mittelhandnerv (Nervus medianus). Ist dieser Tunnel zu eng, kommt es zu erhöhtem Druck bzw. einer Verformung des Mittelhandnervs. Dadurch wird seine Durchblutung reduziert und somit die Nervenfunktion gestört.
Zu den Ursachen für ein Carpaltunnelsyndrom gehören eine anlagebedingte Enge im Carpaltunnel, Verletzungen, rheumatische Erkrankungen oder Entzündungen durch Überlastung (z.B. bei Berufen, welche viel Handaktivität fordern).
Symptome kommen meist schleichend. Anfangs beschreiben PatientInnen oft ein Kribbeln im Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger, später treten oft ein Taubheitsgefühl und Schmerzen auf. Schließlich kommt es zu einer Atrophie (Verminderung) der Daumenballenmuskulatur und ständiger Taubheit. Unbehandelt kann dies sogar zu Lähmungserscheinungen führen. Wichtig ist daher ein frühzeitiger Behandlungsbeginn. Im frühen Stadium kann physiotherapeutisch durch Sehnengleitübungen, Nervengleiten und eine Mobilisation der Handwurzelknochen oft eine maßgebliche Besserung oder ein Verschwinden der Beschwerden erreicht werden.

Rhizarthrose

Bei der Rhizarthrose handelt sich um einen Verschleiß des Knorpels des Daumensattelgelenks. Dieses verbindet den ersten Mittelhandknochen mit dem große Vieleckbein (ein Handwurzelknochen) in einer Sattelform. Durch die spezielle Form dieses Gelenks kann der Daumen bei Greifbewegungen den anderen Fingern gegenübergestellt werden.
Rhizarthrose trifft Frauen viel häufiger als Männer. Als Ursache werden hormonelle Umstellungen in den Wechseljahren vermutet. Betroffene geben Schmerzen daumenseitig nahe dem Handgelenk v.a. bei Greifbewegungen an. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Bewegungseinschränkungen, einer verminderten Koordinationsfähigkeit des Daumens und starken Schmerzen bei vielen Alltagsaktivitäten (z.B. das Aufschrauben einer Flasche).
Im frühen Stadium wird das Daumensattelgelenk durch die Arthrose instabil, die Gelenkspartner stehen einander nicht mehr zentriert gegenüber. Es ist wichtig, bereits in dieser Phase mit physiotherapeutischen Übungen zu beginnen, um ein rasches Voranschreiten der Rhizarthrose zu verhindern.

 

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